Ich zähle mich zum Team, auch wenn ich nicht Yogalehrer bin und nicht unterrichte. Ich war über die Vermittlung der „medizinischen“ Inhalte intensiv in die Yogalehrerausbildung eingebunden, befinde mich in beständigem Austausch mit dem Team und praktiziere Yoga regelmäßig seit über 20 Jahren. Ich schätzte Yoga von Anfang an und auch immer noch als „Mutter der Beweglichkeit“. Beweglichkeit ist die Resultante aus mehreren Komponenten, zuvorderst Kraft der Muskeln, wovon jeder Mensch weit über 600 hat – also es gibt Einiges zu üben – , aber auch Dehnbarkeit, Koordination, Balance, Gespür für den Körper…also volles Programm für ein reflektiertes, systematisch geplantes, auf medizinischem Wissen und viel Erfahrung basiertes Yoga.
Als Facharzt für Psychiatrie und Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie weiß ich darüber hinaus die psychologische Wertigkeit des Yoga zu schätzen: als Instrument intensivierter Selbstwahrnehmung, als Chance für einen aufgeklärten Selbstbezug und für gestärkte Selbstwirksamkeit. Dies könnte zur Basis einer veränderten Beziehung zum Anderen und der Welt werden.
Aber Vorsicht: Yoga ist keine (Psycho-)Therapie!
Das schmälert nicht seinen Wert als komplementäres Element von Therapien – Yoga hat nicht zufällig in einige aktuelle medizinische Leitlinien Eingang gefunden – und als präventives Moment für Gesunderhaltung ganz generell.